Ersatzneubau GBMZ Siedlung 6 «Stüdli»

2018

Infos

Für die Siedlung 6 «Stüdli» der Genossenschaft GBMZ soll im Kreis 4 in Zürich ein Ersatzneubau erstellt werden. s3-engineering hat für das Planungsteam der Hanspeter Oester Reto Pfenninger Architekten das Energie- und Haustechnikkonzept entworfen. Es wurde der erste Platz im Wettbewerb erreicht.

Die gesamte Siedlung «Stüdli» wird nach Minergie-ECO-Standard und den Anforderungen der 2000 Watt-Gesellschaft gebaut. Neben dem Einsatz von ökologischen Baumaterialien werden auch bei der Gebäudetechnik die Ziele mittels schlanken und ökologischen Lösungen umgesetzt.

Die Wärmeversorgung erfolgt mittels eines ökologischen, minergietauglichen und dem Gedanken der 2000 Watt-Gesellschaft entsprechenden Wärmepumpensystems, welches im Winter das Heizen und im Sommer eine passive Kühlung übernimmt. Die Wärmeabgabe erfolgt über Flächenheizungen. Als Wärmequelle dient Grundwasser, welches an diesem Standort eine grosse Mächtigkeit aufweist und sich optimal nutzen lässt. Grundwasser gilt zudem als edelste Wärmequelle und weist die höchsten Wirkungsgrade aus.

Die Lüftung der Wohnräume wird dezentral über Lüftungselemente in der Brüstung und Abluftventilatoren für die Nasszellen sichergestellt, welche mit MINERGIE wie auch mit dem SIA-Energieeffizienzpfad kompatibel sind. Mit dieser schlanken, dezentralen Variante werden in den Wohnräumen keine Lüftungsrohre benötigt, wodurch Platz und Baumaterial insbesondere bei den Decken eingespart werden kann. Dadurch wird eine bessere Ökobilanz erzielt als mit einer herkömmlichen zentralen Komfortlüftung. Der Luftwechsel wird kontrolliert und genau auf die individuellen Raumbedürfnisse abgestimmt. Es findet eine Wärmerückgewinnung statt, und entstehende Feuchtigkeit und die Kumulierungen von Schad- und Geruchsstoffen werden minimiert. Die Schallbelastung ist im Vergleich zu einer konventionellen Fensterlüftung zudem deutlich geringer. Durch das dezente Design sind die Lüftungselemente von innen und aussen kaum sichtbar, wodurch sie sich optimal in das angestrebte Aussenbild einfügen.

Mit der Photovoltaikanlage auf der gesamten nicht-nördlich ausgerichteten Dachfläche kann die Vorgabe der MuKEn mit 0.06 m² Modulfläche pro m² EBF problemlos eingehalten werden. Auch die Erfüllung der Minergiekennzahl stellt somit kein Problem dar. Durch die hohe Belegung der Gebäude während des Tages (Gewerberäume, Kindergarten, etc.) kann ein sehr hoher Eigenverbrauchsanteil erzielt werden. Um diesen zu optimieren wird ein Messkonzept eingesetzt, welches den Bewohnenden erlaubt, ihren Energieverbrauch und der zur Verfügung stehende Strom aus Eigenproduktion abzulesen. Im Hinblick auf den wachsenden Anteil der Elektromobilität werden zudem E-Ladestationen in der Garage mit Solarstrom betrieben, wodurch der Eigenverbrauchsanteil noch weiter erhöht wird. Die Anzahl der Privatparkplätze pro Wohnung wird ausserdem tief gehalten, was einer Erreichung der 2000 Watt-Ziele entgegenkommt. Die Einhaltung der Mobilitätsziele werden auch aufgrund des Standortes mit guter ÖV-Anbindung und den zusätzlich geplanten Mobility-Parkplätzen sichergestellt.

Details
  • Vorgesehenes Heizungssystem: Grundwasser-Wärmepumpe, Solarkollektoren, Abwärmenutzung der Lüftung
  • Standort: Stadt Zürich
Leistungen
  • Machbarkeitsstudium verschiedener Wärmeerzeugungssysteme
  • Entwicklung eines Energiekonzeptes
  • Entwickeln von Gebäudetechnikkonzepten inklusive grafischer Darstellung (Heizung & Lüftung)
Mehrwerte
  • Ökologisches Optimum: Grundwasser-Wärmepumpe und Solaranlage
  • Kompatibel mit Minergie-Eco und 2000-Watt-Gesellschaft
  • Free Cooling über Grundwasser
  • Schlankes, dezentrales Lüftungssystem
  • Erreichen des 1. Platzes im Wettbewerb
Planungsteam
  • Auftraggeber: GBMZ Gemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich
  • Architektur: Hanspeter Oester Reto Pfenninger Architekten
  • Landschaft: Nipkow Landschaftsarchitektur AG
  • Energie und Haustechnik: s3 GmbH
  • Akustik, Lärmspezialist: Ingenieurbüro Andreas Suter
  • Visualisierung: maaars Architektur Visualisierungen