Sind Radiatoren und Wärmepumpen kompatibel?

von Matthias Gmür am 07. Juli 2016

Möchte man in seinem Haus die Öl- oder Gasheizung erneuern, hört man oft, dass Wärmepumpen keine Option für den Heizungsersatz sind, da diese nicht in Kombination mit Radiatoren funktionieren. Der vorliegende Artikel zeigt die Herkunft dieser Pauschalaussage und erläutert, warum diese heutzutage nicht mehr haltbar ist.

Öl-, Gas- und auch Holzheizungen erwärmen das Heizwasser über einen Verbrennungsprozess. Das Wasser kann mit der Verbrennungswärme problemlos auf 60 bis 70°C erhitzt werden. An sehr kalten Tagen fliesst dann Wasser mit dieser Temperatur durch die Radiatoren und gibt die nötige Wärme an den Raum ab.

Die Abgabeleistung der Radiatoren hängt hauptsächlich von der sogenannten Vorlauftemperatur ab, d.h. der Temperatur, mit welcher das Heizwasser in den Heizkörper eintritt. Wärmepumpen der alten Generation waren nicht fähig, diese hohen Temperaturen zu erzeugen. An sehr kalten Tagen war somit nicht garantiert, dass genügend Wärme an den Raum abgegeben werden kann. Deswegen hat sich der Leitsatz entwickelt, dass Radiatoren und Wärmepumpen nicht zusammenpassen. Wärmepumpen wurden daher fast nur in Kombination mit Bodenheizungen, die sehr tiefe Vorlauftemperaturen benötigen, eingesetzt.

Warum ist dies heute nicht mehr so?
  • Heutige Wärmepumpen sind so weit entwickelt, dass sie problemlos auch bei sehr tiefen Aussentemperaturen 60 bis 65°C Vorlauftemperatur mit einer akzeptablen Effizienz herstellen können.
  • Die durschnittliche Betriebstemperatur eines Radiators mit kontunierlicher Temperatur liegt bei rund 35°C bis 45°C. Bodenheizungen werdem aus Komfortgründen oft bei ähnlichen Temperaturen betrieben. Bei diesen Vorlauftemperaturen sind die Wärmepumpen sehr effizient.
  • Bei Umbauten wird oft die Gebäudehülle gedämmt. Dadurch sinkt am massgebenden Tag der Energiebedarf der Radiatoren. Diese sind dadurch auf einen Schlag überdimensioniert, weswegen sie mit tieferen Vorlauftemperaturen betrieben werden können. Dies rückt die Effizienz der Wärmepumpe in Richtung der Wärmeabgabe mit Bodenheizung.
Abklärungen wichtig

Aus diesen Gründen ist es heute oftmals möglich und sinnvoll, Radiatoren und Wärmepumpen zu kombinieren. Ob in Ihrem Umbauprojekt die alten Radiatoren zur Abgabe der benötigten Wärme auch nach dem Heizungsersatz genügen und welche Wärmepumpen auf dem Markt in Frage kommen, sollte zur Vermeidung böser Überraschungen von Spezialisten abgeklärt werden.

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