Anschluss an einen Wärmeverbund

von Matthias Gmür am 11. Dezember 2015

In immer mehr Gemeinden werden Fernwärmeverbünde aufgebaut oder erweitert. Hauseigentümer erhalten damit die Möglichkeit, sich an diese Netze anzuschliessen und die nötige Wärme für Heizung und Warmwasser direkt aus im Boden verlegten Fernwärmeleitungen zu beziehen. Meist fallen dabei einmalige Anschlussgebühren sowie jährliche Zahlungen an. Diese hängen von der bezogenen Energiemenge sowie der benötigten Maximalleistung ab.

Das Heizen mit Fernwärme wird Hauseigentümern als besonders nachhaltige und ökologische Lösung angepriesen. Das schlüssige Argument dafür ist, dass Energie durch die Verwendung grosser zentraler Anlagen effizienter erzeugt werde als durch dezentrale Heizungen.
Soll man sich nun in jedem Fall an den lokalen Wärmeverbund anschliessen? Sowohl ökologisch als auch finanziell hängt diese Frage für Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser von verschiedenen Faktoren ab.

Woher kommt die Fernwärme?

Wärmeverbundnetze können von unterschiedlichsten Quellen mit Wärme versorgt werden. In vielen Fällen wird beispielsweise die Abwärme von Kehrrichtverbrennungsanlagen, Produktionsanlagen oder Kraftwerken genutzt. Andere Netze werden von Heizzentralen gespeist, in denen Wärme durch Holzverbrennung oder Wärmepumpen erzeugt wird. Teilweise werden diese primären Wärmeerzeuger mit Öl und/oder Gas ergänzt, um auch während der kältesten Tage genügend Leistung zu erbringen. Neben dem bezogenen Energiemix spielen auch andere Faktoren, wie beispielsweise die Bezugstemperatur im Haus oder die Länge des Wärmeverbundes und die damit zusammenhängenden Energieverluste bei der ökologischen Beurteilung ein Rolle.
Es ist gut möglich, dass Fernwärme tiefere Heizkosten verursacht als die veraltete Ölheizung. Doch was ist mit alternativen Heizsystemen, beispielsweise einem Erdsondensystem oder einem Luft/Wasser-System? Ist 2SOL noch ökologischer? Könnte sich zusätzliche Dämmung lohnen? Oder sollte einfach eine effizientere Verbrennungsheizung installiert werden? Ob ein Anschluss an das Fernwärmenetz das Richtige ist oder ob ein eigenes, dezentrales Heizsystem ökologischer und finanziell attraktiver ist, muss für jedes Haus individuell eruiert werden. Denn ob es sich beim Fernwärmeanschluss für Ihr Gebäude um eine optimale Lösung handelt, hängt nicht nur von den Konditionen des Wärmeverbundes ab, sondern beispielsweise auch von den möglichen Alternativen und vor allem von Ihren individuellen finanziellen und ökologischen Bedürfnissen ab.

Mit s3-engineering zum idealen Wärmeerzeugungssystem

s3‑engineering ist ein unabhängiger Spezialist, der Heizungssysteme finanziell und ökologisch mittels Lebenszyklusanalysen vergleichbar macht. Wir erfassen die ökologischen Daten sowie die Kosten des lokalen Fernwärmeverbundes und zeigen klar auf, wie dieser für Ihr Haus im Vergleich zu dezentralen Lösungen abschneidet. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine Beratung!

 

Quelle Bild:

Adobe Stock