Wieviel Dämmung braucht mein Haus?

von Matthias Gmür am 26. November 2015

Muss der Öltank wieder aufgefüllt werden, stellen sich viele Hauseigentümer die Frage, ob es sich lohnen würde das Haus stärker zu dämmen. Dank reduziertem Energieverbrauch könnten so Heizkosten gespart werden. Das erscheint logisch und so mag es nicht erstaunen, dass Dämmungsmassnahmen ganz oben auf den Empfehlungslisten von Experten stehen. Solche Massnahmen sind offenkundig populär und werden häufig auch durch staatliche Gelder gefördert. Zu dämmen lohnt sich also finanziell und ist obendrein gut für die Umwelt. Je mehr desto besser – so zumindest die geläufige Meinung.

Ist der Fall wirklich so klar wie er scheint?

Um diese Frage zu beantworten ist es unbedingt nötig, sich mit einer ganz anderen Frage zu beschäftigen: Welche Systeme werden für die Warmwasser- und Heizwärmeerzeugung eingesetzt?
Historisch sind Öl und Gas in der Schweiz die am häufigsten eingesetzten Systeme. Beide Systeme weisen relativ hohe Energiekosten und Umweltauswirkungen auf, weshalb es tatsächlich sehr interessant ist, den Energieverbrauch über Dämmungsmassnahmen stark zu reduzieren. Dies erklärt auch die geltenden Dämmungsvorschriften für Gebäude sowie die momentane Fördergeldpolitik.
Heute sind aber Wärmeerzeugungstechnologien verfügbar, die ganz andere ökologische und finanzielle Eigenschaften aufweisen. Sämtliche Wärmepumpensysteme weisen beispielsweise wesentlich geringere Kosten und Umweltauswirkungen pro erzeugte Wärmemenge auf als Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas.

Was bedeutet das für die Dämmung?

Werden Wärmepumpensysteme verwendet, wird jede Dämmungsmassnahme weniger effizient, da im Vergleich zu Öl- und Gassystemen billigere und weniger umweltschädliche Energie eingespart wird. Vielfach werden so Massnahmen umgesetzt, bei denen weder die Investition in die Dämmung noch die grauen Emissionen, welche in den Dämmstoffen stecken, im Gebäudebetrieb eingespart werden können.
Das bedeutet, dass man nicht mehr pauschal sagen kann, dass mehr Dämmung besser ist. Im Gegenteil - für jedes Wärmeerzeugungssystem und jedes Gebäude gibt es eine optimale Dämmstärke. Wird diese überschritten, übersteigen die zusätzlichen Investitionskosten die Einsparungen und auch ökologisch ist der Effekt fraglich. Die meisten Dämmstoffe bestehen aus chemisch veredeltem, aufgeschäumtem Rohöl. Zudem verursachen die Herstellung und der Transport ebenfalls Emissionen. Man läuft also Gefahr, durch übermässiges Dämmen nicht nur Geld zu verschenken, sondern auch die Umwelt mehr zu belasten als zu schützen.

Überdimensionierte Massnahmen gehören zu den typischen und vermeidbaren Fehler, welche Hauseigentümer und auch Energieberater bei einer energetischen Sanierung machen. Wer fundiert entscheiden und sicher gehen will, keine negativen finanziellen Überraschungen zu erleben, braucht eine nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage. Eine Gegenüberstellung aller im Verlauf des Lebenszyklus anfallenden Kosten, Einsparungen und Umweltemissionen verschiedener Energiesysteme kann eine solche Grundlage liefern.

s3‑engineering bietet solche Lebenszyklusanalysen an. Dabei wird ein integrativer Ansatz verfolgt, bei dem einzelne Massnahmen nicht isoliert betrachtet werden, sondern das Gesamtsystem optimiert wird. Dank eines innovativen, an der ETH entwickelten Tools kann s3‑engineering diesen aufwändigen Ansatz präzise und effizient durchführen. Die optimale Dämmstärke für Ihr Haus lässt sich auf diese Weise nachvollziehbar berechnen und darstellen. Soll es ein stark gedämmtes Minergie-Haus, ein 2Sol-System, das nur auf wenig Dämmung setzt, oder doch etwas dazwischen sein? Sie entscheiden!

Tipp: Vereinbaren Sie einen Termin zu einem unverbindliches Erstgespräch mit einem Energieexperten von s3-engineering und besprechen Sie Ihre Optionen.

 

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